Ich will Gesang, will Spiel und Tanz …

Wie sehr sehnen wir uns alle nach individuellen Ausdrucksmöglichkeiten, meist, um unsere Lebensfreude auszudrücken, manchmal aber auch, um in Krisenzeiten besser zu bestehen. Nun nimmt uns das Coronavirus seit langem die Möglichkeit einer unbeschwerten Begegnung und Nähe zueinander und lässt uns im Alltag oftmals eher verstummen oder gar vereinsamen. Dass gerade die Kulturschaffenden in ihrer Existenz hochgradig gefährdet sind, ist anzumahnen und zu bedauern. Seit jeher brauchen wir den Gesang, das Spiel und den Tanz.

Schon viele Jahre sind gerade die musischen, kontakt- und bewegungsaktiven Projekte eine Herzensangelegenheit der Carl-Kellner-Schule. Mit großer Präsenz bei Konzerten, Tanzauftritten oder Theatervorstellungen zeigten die jungen Schülerinnen und Schüler ihr Können mit Begeisterung und hoher kreativer Ausstrahlungskraft. „Jugend braucht eine Bühne“, so das Motto für das große Engagement in den vorangegangenen Jahren. Eltern und Angehörige erlebten oftmals beeindruckt Flair und Zauber dieser Vorführungen. Die Theaterstücke unter der Regie von Gabriele Scheld wurden erst kürzlich auch von Seiten des Ministeriums mit dem Zertifikat für eine Schule mit besonderer Berücksichtigung des Unterrichtsfachs Darstellendes Spiel honoriert.

Doch nicht nur Corona bremst die Weiterentwicklung in den einzelnen Jahrgängen, sondern auch die anstehenden baulichen Maßnahmen zur Schulsanierung. Theater-, Musik- und Technikräume werden durch umfassende Bauarbeiten für einen längeren Zeitraum nicht mehr nutzbar sein. Auf den Architektenplänen sind für die Zukunft eine hervorragend ausgestattete Aula mit modernster Bühnentechnik nebst anderen Räumen für die musischen Fächer zu sehen, aber bis dahin ist Improvisation gefragt.

Für diese Übergangszeit stehen Hörspiel- Produktionen im Fokus, die unterschiedlichste Herausforderungen und Kompetenzen, also künstlerisches und technisches Know how abverlangen: Kreatives Schreiben, Konzipierung und Ausarbeitung eines eigenen Hörstücks, Sounddesign, Geräusche machen, Musikeinspielungen, Sprechtraining, schauspielerische Fähigkeiten, Aufnahmetechnik, Schneiden von Tonspuren, Cover-Design usw. Bei einem Hörspiel werden Qualifikationen aus den Fachbereichen Theater, Technik, Deutsch, Musik und Kunst zu einem interdisziplinären Gesamtkunstwerk vereinigt. Dazu kommt der große Vorteil dieses Projekts, dass die dafür nötigen Elemente einzeln produziert werden können und sogar im Rahmen von Distanzunterricht durchführbar sind.

Auf die erste Produktion sind wir alle gespannt...