Elternbrief zum Schuljahresbeginn

Sehr geehrte Eltern,

zunächst darf ich Sie herzlich im neuen Schuljahr 2020-21 begrüßen und mich für die konstruktive Zusammenarbeit und Unterstützung der letzten Monate bedanken. Mehr denn je hat unsere Schulgemeinde in der Corona-Krise Anpassungsfähigkeit, Durchhaltevermögen und besonders Solidarität bewiesen und umsichtig gehandelt. Auch wenn manche Maßnahmen weniger effizient erschienen, so war doch jedem bewusst, dass unterschiedlichste Voraussetzungen und Gegebenheiten zu berücksichtigen waren. Was eine Herausforderung in einer Zeit, mit der gesundheitliche Besorgnisse und wirtschaftliche Ängste einhergehen?!
Ich möchte mich bei Ihnen für Ihre Geduld und Ihre Nachsicht bedanken und ganz besonderer Dank verdient Ihr persönliches Engagement im Homeschooling.

Nun haben wir die ersten Tage hinter uns gebracht und es ist bislang zu beobachten, dass die Schülerinnen und Schülern in disziplinierter und auch weitgehend entspannter Weise die Anforderungen der Hygienevorschriften erfüllen. Das Maskentragen stellt nicht wirklich ein Problem dar und ich möchte meine Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass wir das - wenn weiterhin notwendig – auch durchhalten können. Es sei daran erinnert: 6x 45 Minuten ist das Maskentragen nicht notwendig und beim Pausenbrotessen geht es auch ohne.
Manche Hygienevorgaben klingen nach der „Quadratur des Kreises“, sind nicht überall stimmig, stellen aber einen für uns tragbaren Kompromiss dar, der auch längerfristig Unterricht ermöglicht. Trotzdem weiß niemand, was alles noch auf uns zukommen kann!
Vermitteln Sie bitte Ihrem Kind, wie wichtig der Beitrag aller Einzelnen ist, diese Pandemie auszudünnen; dass Achtsamkeit und Zuversicht eng beieinanderliegen. Schule kann nur „zaubern“, wenn wir die Kinder diesbezüglich nicht verwirren und konträre Ansichten – Corona hält ja bekanntlich für viele Weltanschauungen her – zurückhalten.

Der Start und damit auch die Begrüßung unserer jungen Schülerinnen und Schüler im Jahrgang 5 ist gut gelungen und die ersten Hürden und Unwägbarkeiten mit Bussen, Fahrkarten und Bücherausgabe sind überwunden. Dennoch bleibt für viele das Ankommen und Einfinden an unserer großen Schule noch vordergründig. Alles braucht ein wenig Zeit, … aber die haben wir ja auch.

Im Folgenden möchte ich Sie über Anfragen, Vorhaben bzw. anstehende Termine informieren, die über unsere Homepage vielleicht nicht gänzlich ersichtlich sind.

  • Oberstes Ziel ist eine weitere Schulschließung zu vermeiden. Falls es zu einer Infektionslage an der Schule kommt, muss in Absprache mit dem Gesundheitsamt und dem Staatlichen Schulamt geklärt werden, wer von einer Quarantäne betroffen ist.
  • Nur bei ärztlicher Attestierung kann ich einzelne Schüler vom Maskentragen befreien. Das heißt aber nicht, dass es keine weiteren Alternativen dazu gibt. Im Internet kursieren abenteuerliche Vordrucke für Befreiungsanträge, die keine Akzeptanz finden.
  • Ebenso bitte ich um Verständnis, dass viele ritualisierte Veranstaltungen und Aktionen wie z. B. Kartoffelfest, Budenzauber, Teilnahme Weihnachtsmarkt usw. aufgrund der derzeitigen Infektionslage nicht stattfinden können. In welchem Umfang Elternabende durchgeführt werden können geht Ihnen im Schreiben der Klassenlehrer/innen zu. Gleichermaßen gilt das für außerschulische Veranstaltungen und Fahrten für das 1. Schulhalbjahr. Derzeit werden in Abstimmungen mit Ihnen Fahrten für das 2. Schulhabjahr geplant. Ob diese dann wirklich durchführbar sind, muss offen bleiben.
  • Wir haben noch keine Rückmeldung, wann die ausstehenden Stornokosten der abgesagten Fahrten des letzten Schuljahres erstattet werden. Ich bedaure dies sehr. Bereits in den Osterferien hatten wir alle diesbezüglichen Unterlagen an das Land Hessen zur Bearbeitung überstellt. Ich hoffe es geschieht in Bälde.
  • Auch wenn das digitale Lernen ausgebaut werden muss, möchte ich an die eingeschränkte Nutzung von „Handys“ im Schulbereich erinnern. Es ist weiterhin unser Bestreben, dass die Schülerinnen und Schüler miteinander reden und weitgehend ohne Smartphones ihre Zeit an der Schule verbringen.
  • Mit Schuljahresbeginn ist bislang die Mensa nur im „Kioskbetrieb“ geöffnet. Ab der 3. Woche wird ein warmes Mittagessen angeboten.
  • Die anstehenden Projekt- und Gruppenprüfungen im Jahrgang 9 werden durch Einzelprü-fungen ersetzt. Der vorgesehene Zeitraum ist vom 21. bis 29. September 2020.
  • Vom 02.11. – 13.11. finden die zweiwöchigen Betriebspraktika im Jahrgang 8 und 9 statt. Auch hier muss Vorbehalt angemeldet werden, da nicht abzusehen ist in wie weit Betriebe einen Praktikumsplatz stellen können. Je nachdem müssen wir zu einem späteren Zeitpunkt einen Ersatztermin finden.
  • Für alle zukünftigen Schülerinnen und Schüler (Geschwisterkinder) ist der „Tag der Begegnung“ am 28. November bedeutsam. Entsprechende Einladungen gehen rechtzeitig an die Grundschulen bzw. an Sie weiter.
  • Die Informationsabende für weiterführende Schulen und Prüfungsabläufe im Jahrgang 10  können möglicherweise in der gewohnten Form nicht stattfinden und würden entsprechend auf der Plattform „ISerV“ und der Homepage für Sie zugänglich gemacht werden.

Vieles gäbe es noch mit und ohne „Corona“ zu sagen. Schule muss sich ein Maß an Gelassenheit bewahren, damit unsere Kinder und Jugendlichen den Blick für das Positive nicht verlieren. Es wird ein Jahr voller neuer Herausforderungen mit dem Anspruch so viel „Normalität“ wie möglich zu bewahren. Auch wenn wir uns weniger sehen werden, bleibt uns das Gespräch per Telefon und der Dialog über digitale Foren.
Manchmal haben wir Menschen unterschiedliche Sichtweisen in der Bewertung von Situationen und Erfordernissen. Sie haben alle ihre Berechtigung. Schule hat dennoch einen klaren Auftrag zu erfüllen und so sind der Konsens und das harmonische Miteinander immer wieder täglich neu zu finden und zu pflegen. Ich freue mich darauf.

Mit Gruß und Dank
Ihr

Michael Obermann/Schulleiter