In der vergangenen Woche fand ein einzigartiges Projekt im Bereich der politischen Bildung an der Carl-Kellner-Schule (CKS) Braunfels statt. Seit Monaten wurde mit Hochdruck daran gearbeitet dieses Projekt auf die Beine zu stellen und es ist allen Beteiligten gelungen:

Die Schulwoche vom 13. bis zum 17. Februar stand für die 9.Klässler unter dem Motto „No Chance for Racism“ und nahm damit direkten Bezug zu der seit Dezember durchgeführten Unterrichtseinheit „Antisemitismus und Diskriminierung“ im Fach Gesellschaftslehre. Als global aktuelles Thema, das immer wieder in unterschiedlichsten Strömungen, Bewegungen und Gruppierungen das gesellschaftliche Leben in negativer Art und Weise prägt und vor allem für den Einzelnen unzumutbare Folgen haben kann, ist es ein Anliegen der CKS ein deutliches Signal zu setzen. Die Grundsätze, dass die Würde des Menschen unantastbar und diese zu achten und zu schützen ist und keiner wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden darf, bilden die gesetzliche Grundlage unseres Staates und damit unseres Zusammenlebens. [1]  Leider wird es tagtäglich erlebt, dass diese Grundrechte missachtet und mit den Füßen getreten werden. Auch die pandemische Situation der vergangenen Jahre hat in diesem Bereich Spuren hinterlassen. „Als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage wollten wir in diesem Jahr ein deutliches Zeichen gegen Rassismus setzen und Spuren der Verantwortung in der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen hinterlassen!“, so Catharina Weis, die Stufenleiterin 8-10 und Organisatorin des Projektes. „Alle 9. Klassen haben während der politischen Woche 5 bzw. 6 unterschiedliche Workshops durchlaufen, die Diskriminierung aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Perspektiven beleuchtet haben. Dabei ging es nicht bloß um inhaltlichen Input, sondern darum, selbst tätig und aktiv zu werden.“ Die SchülerInnen wurden in dieser Woche vor allem durch außerschulische Kooperationspartner wie beispielsweise die Anne-Frank Bildungsstiftung, die Rote Linie Marburg, Jetzt! e.V. biku, die Sportjugend Hessen, die Bildungsinitiative Ferhat Unvar, etc. in unterschiedliche Themenfelder von Diskriminierung/Rassismus mitgenommen und auch die Resilienzförderung im Bereich „Wie sage ich nein?!“ stand dabei im Blickpunkt der Betrachtungen. Auch die KollegInnen des Jahrgangs 9 haben im Vorfeld einen Fortbildungsworkshop durchlaufen, um sich auf die politische Woche vorzubereiten. Zudem haben sie ebenfalls interessante und spannende Workshoptage für ihre SchülerInnnen entwickelt und durchgeführt. Außerdem stand den LehrerInnen und SchülerInnen die Ausstellung „„RECHTSaußen – MITTENdrin?  Rechtsextremismus: Erscheinungsformen und Handlungsmöglichkeiten“ des Beratungsnetzwerkes Hessen frei zugänglich für die Vorbereitung der politischen Woche vor Ort zur Verfügung. In den kommenden beiden Wochen wird noch eine Auswertung der Organisation und Durchführung des Projektes erfolgen, um die erste Durchführungsrunde in den kommenden Jahrgängen weiterzuentwickeln und auch ein langfristig fest verankertes Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen. Durch all diese Bausteine wurde das Projekt „No Chance for Racism“ auf unterschiedlichen Ebenen thematisiert, unterschiedlichste Personengruppen wurden miteinbezogen und die Weiterentwicklung durch ein groß angelegtes Feedback führen dazu, dass dieses einzigartige Projekt eine spannende und runde Sache wurde!

Dank gilt an dieser Stelle allen Personen, die dieses groß angelegte Projekt überhaupt möglich gemacht haben. Michael Obermann (Direktor CKS) hat das Projekt von Beginn an unterstützt und die entsprechenden Ressourcen in allen Bereichen zur Verfügung gestellt, nur so war die Umsetzung überhaupt möglich. Thomas Huber (stell. Schulleiter CKS) hat wichtige inhaltliche Bereiche mitgestaltet und methodisch-didaktisch aufbereitet und die stundenplantechnische Umsetzung ermöglicht. Die KlassenlehrerInnen haben das Projekt tatkräftig unterstützt und ohne diese wäre ein Gelingen der Politischen Woche nicht möglich gewesen. Dank gilt auch den Mitarbeitern von „Jetzt!“ e.V. und Melina Schmidt der DEXT-Fachstelle des Lahn-Dill-Kreises, die mit Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen beratend zur Seite standen.

[1] Vgl. Art. 1 Abs.1 und Art. 3 Abs.3 GG. In: Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland vom 23.5.1949.